September 23 (2)

Da meinen hochverehrten und sympathisch untertechnisierten Bloggästen offenbar reihenweise die Motherboards explodieren, wenn sie in meinem auf mittlerweile 45 Normseiten angeschwollenen Septembertagebuch herumnavigieren, will ich mich von meiner kulantesten Seite zeigen und die zukünftigen Einträge etwas ressourcenschonender einrichten. Ich weiß nur noch nicht genau wie, denn wenn ich jetzt für jeden Tag einen neuen „Post“ anlege, und dann kommt da nur ein schmales Sätzchen, fühl ich mich wie ein Betrüger. Ich mein … der Leser steht mit wässrigem Munde vor dem Artikeltitel wie vor einem Adventskalendertürchen, klickt da erwartungsvoll drauf, und statt des großen Schokoladensterns gibt’s nur so n mickriges Streuselchen? Find ich nicht in Ordnung.  

Mal schauen, ich denk über eine human halbwegs vertretbare Lösung nach … Heute jedenfalls kann ich wegen außerliterarischem Alltagsbusiness nur mit Kleinigkeiten dienen. Aber immerhin dürften die von den handelsüblichen Endgeräten ohne Gefahr einer Kernschmelze zu bewältigen sein. Et voilà:

 

Mittwoch, 13. September 2023

Radikalismus und Extremismus – Im Netz findet man etliche Versuche, den Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus zu erklären. Die meisten Erklärer – Journalisten, Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung, Verfassungsschutzämter etc. – scheitern an dieser Aufgabe. Sie können die Begriffe nicht erklären, weil sie sie nicht verstanden haben. Extremismus wird als irgendwie intensivere Form des Radikalismus verstanden … etwa so, als wolle der Rechtsradikale alle Ausländer aus dem Land weisen, wohingegen der Rechtsextremist sie alle umbringen wolle.
Dabei ist die Sache sehr einfach: Radikalismus und Extremismus sind Gegensätze. Der Radikale setzt im Innersten an, der Extremist geht bis zum Äußersten. Der Radikale geht einem Problem auf den Grund, er geht zum gründlichen Verständnis bis an die Wurzeln und die Fundamente – was ihn durchaus in die Nähe des Fundamentalisten bringt –, der Extremist schreitet – auch ohne irgendetwas von den tieferen Grundlagen, den unterirdischen Verwurzelungen und komplexen inneren Verflochtenheiten einer Sache begreifen zu müssen – direkt zur Tat, zur rücksichtslosen Maximalaktion.
Der Radikale ist tendenziell Denker, der Extremist ist Täter. Beide sind Abenteurer, der eine Sucher und Hadesfahrer, der andere Schläger und Hasardeur. Der eine ist furchtlos, der andere skrupellos. Der eine will gründlich und umfassend erkennen, um nachhaltig erneuern und die Dinge dann logischer wachsen lassen zu können. Der andere will zerstören, um aus dem Chaos, auf den Trümmern eine neue „Ordnung“ zu erzwingen.

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Ich kenne außer mir selbst nur drei Menschen auf der Welt, die kein Smartphone haben: Daniela Strigl, Ellen Kositza, Harald Welzer. Sollten wir nicht vielleicht mal eine Partei gründen? Oder eine Band?

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„Wenn du die Geschichte rund hast …“  – Lanz & Precht über Aiwanger und die Flugblatt-Affäre (LINK):
In der Diskussion, ob die Medien ihre Rechercheergebnisse veröffentlichen sollen, egal ob der Zeitpunkt für die eine oder andere Seite politisch nützlich sein könnte (ab min 43:00), nennt Lanz beiläufig folgendes Kriterium: „Wenn du die Geschichte rund hast …“. – In diesem Halbsatz liegt das ganze Elend unseres fiktionistischen Story-Journalismus perfekt zusammengefasst.
Rundheit, Stimmigkeit, schlüssige Erzählbarkeit mögen Kriterien für die Qualität eines Kunstwerks sein. Es sind keine Kriterien für Disziplinen, in denen es um die Ermittlung von Wahrheiten geht: Wissenschaft, Diagnostik, Historie, Kriminalistik, Journalismus. Wer auf diesen Gebieten tätig wird, um „gute Geschichten“ zu erzählen, ist vollständig fehl am Platze.

Zweiter Hauptsatz des kritischen Realismus: Die Realität ist nie so rund wie die Geschichte, die du daraus machen willst.

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Dachte mal wieder darüber nach, warum ich so viel über politmediales Zeugs, über das Rechts-Links-Problem und dergleichen, nachdenke und schreibe, verhältnismäßig wenig hingegen über das Problem der Tierrechte, des milliardenfachen Massenmordes etc. Das Tierrechtsproblem ist ja eigentlich viel wichtiger, es ist moralisch skandalöser, es ist empörend bis zur Unaushaltbarkeit, bis zum Nicht-mehr-leben-Wollen mit dieser Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit.

Aber es ist, abgesehen davon, dass es intellektuell im Grunde anspruchslos ist – es gibt da ja nichts mehr zu erkennen, es gilt ja nur noch zu motivieren, zu handeln, zu kämpfen –, strategisch zweitrangig. Davor, oder darüber, liegt ein noch dringlicheres Problem, es hat höhere Priorität, einfach weil es umfassender ist: Wir verlieren gerade den Rahmen, innerhalb dessen über bestimmte konkrete Missstände – Tierrechtsmisere, Umweltvernichtung, Bevölkerungsexplosion, Klimaproblematik, diverse Diskriminierungsformen, Verkehrseskalation, Bildungskatastrophe und all so was – überhaupt noch lösungsorientiert nachgedacht werden kann.

Erstens verlieren wir den Westen, Europa, die Demokratie, den Rechtsstaat, die Errungenschaften der Aufklärung, das Regiment des besseren Arguments, den Säkularismus, den Liberalismus, den Pluralismus, das Abendland als Saatacker und Mutterboden eines Geistes, der einmalig war in der Welt und ihrer Geschichte.

Zweitens verlieren wir das, was wir noch gar nicht richtig hatten, wenngleich wir immerhin schon auf einem guten Weg waren: den Realismus. Wir verlieren den Willen zur Wirklichkeit, das Interesse an der Wirklichkeit, den Glauben und die Anerkenntnis, dass die Wirklichkeit überhaupt etwas sei, das über die Legitimität von Anliegen, Forderungen, Interessen, Begründungen entscheiden könnte und sollte.

Wenn das Abendland weg ist, wenn das Projekt der Aufklärung abgebrochen sein wird, wenn der Anspruch auf Realitätsadäquanz aufgegeben wird, wenn nach dem Vernichtungswerk der gegenwärtigen grün-infantilen Zivilreligion wieder voraufklärerische Weltbilder, echte Religion und primitiver Aberglaube an die Macht gelangen, wird von Tierrechten keine Rede mehr sein. Der Gedanke allein an Tierrechte wird nicht mehr denkbar sein.
Höchste Priorität hat deshalb das Nachdenken darüber, wie der Rahmen zu retten, wie das Abendland wiederherzustellen wäre.

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Ich möchte zu einem Zustand zurück, in dem ich Leute wie Hans Georg Maaßen bekämpfen kann, statt mich mit ihnen verbünden zu müssen. Herr Maaßen ist Jäger und damit eigentlich mein Feind. Aber wir stehen beide auf dem Boden derselben Realität. Und in dieser Realität besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass ich Herrn Maaßen mit rationalen Argumenten überzeugen könnte. Dass ich ihn mit psychologischen Methoden analysieren könnte, Widerstände auflockern könnte, ihn empfänglich machen könnte für bislang unannehmbare Gedanken und Gefühle. Oder dass ich ihn durch Gesetzesänderungen zu einer Verhaltensänderung, also zur Unterlassung seiner mörderischen Tätigkeit, zwingen könnte. 

Die Möglichkeit dagegen, Vertreter der herrschenden Ideologie von Linkspartei bis CSU davon zu überzeugen, dass sie in einer autogenen Pseudorealität, einer strukturell verlogenen Fiktion leben, ist allem Anschein nach nicht mehr vorhanden.

Ich möchte mich lieber in der Realität mit einem Jäger bekriegen, als mich in einer wahnhaften Lügenwelt mit grünen Gutmenschen zum veganen Grillabend zusammenzusetzen.

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Stimmigkeit ist nicht nur Freiheit von logischer Widersprüchlichkeit, sondern auch Abwesenheit von Dissonanz, „moralischem Missklang“. Die Linie zwischen diesen Begriffsbedeutungen scheidet (logisch begründbare) Gerechtigkeitsmoral von ästhetischer Moral.
Es mag unlogisch sein, das Schimpansenbaby zu quälen, wenn wir darauf bestehen, das genauso leidensfähige Menschenbaby nicht quälen zu dürfen.
Es mag unlogisch sein, das Kälbchen, das unsern Blick erwidert, zu verspeisen, wenn wir doch ganz selbstverständlich davon absehen, das Nachbarskind in seiner Du-Evidenz als Subjekt eines Lebens auf den Grill zu legen.
Aber das Argument der ästhetischen Dissonanz scheint mir wesentlich stärker und intuitiver als jede Wenn-Dann-Relation. Vielleicht nur für Musiker? Vielleicht nur für echte Menschen?


Freitag, 15. September 2023

Keines der großen und drängenden Probleme unserer Zivilisation ist innerhalb der Grenzen der Ethik, innerhalb der Logik der Aufklärung zu lösen, zuvörderst nicht das der unsäglich barbarischen Ausbeutung der Tiere, des milliardenfachen Folterns und Mordens.
Das Problem ist die Zivilisation selbst. Innerhalb des lebensweltlichen Rahmens einer Zivilisation gibt es Regeln, Gesetze, Normen, Werte. Die Vorstellung, dass die Dinge zu durchdenken wären, zu analysieren und zu kalkulieren, dass Entscheidungen zu treffen und die Dinge somit zu regeln wären, ist das Kennzeichen einer Zivilisation. Die parlamentarische Demokratie ist die naheliegende Verfasstheit einer solchen Vorstellung von rationalistischer, also verstandesgemäßer Vergesellschaftung.
Der Staat gibt sich eine Verfassung, gibt der Bürgerschaft das Gesetz, also das gesetzte Recht: Gebote, Verbote, Vorschriften, Schranken, Leitplanken, Geländer, Hausordnung, AGB, Regularien. Und wenn die Regeln nicht eingehalten werden, gibt es Institutionen, die über Mittel und Maßnahmen zur Einhaltung der Regeln verfügen. Die Ethik ist das mentale Betriebssystem, die alles durchdringende Geisteshaltung hinter den Regelungs- und Aushandlungsprozessen zwischen den Mitgliedern solcher Gesellschaften, also die omnipräsente Fragestellung: Was soll ich tun, was darf ich tun und was nicht, welche Regeln und Gesetze müssen wir alle befolgen, damit das Zusammenleben so vieler Menschen funktioniert?
Das ist alles schön gedacht und gut gemeint, aber so funktioniert der Mensch nicht.
Pascal meinte, das ganze Unglück der Menschen rühre daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben können. Ich erlaube mir, eine andere Hypothese zu wagen: Fast alle Probleme der Menschheit kommen daher, dass der Mensch gegen seine Natur lebt und glaubt, seine Entartung durch Regeln und Gesetze kompensieren zu können.

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Apropos, da ich immer mal wieder so en passant und ohne Gänsefüßchen von Entartung spreche: Gibt es Entartung? Klar gibt es die. Klassischer- und ursprünglicherweise in der Biologie. Entartung ist, wenn das Leben „unartig“ ist und rumkaspert, wenn es nicht tut, was es soll, wenn es also von der Norm unkorrigierbar abweicht und als Mutation einen neuen Weg einschlägt. In der Regel ist die Mutation eine Sackgasse. Tod durch Krebs, Selektion wegen evolutionärer Nachteile des neuen Merkmals, Abbruch der Linie wegen Unfruchtbarkeit etc.
Gibt es entartete Kunst? Klar gibt es die. Entartete Kunst ist aber nicht die Darstellung von etwas Hässlichem, etwas Ekelhaftem oder moralisch Verwerflichem. Ein Künstler kann Missgestaltetes malen, Krüppel, Monster, Menschen in wenig sehenswürdigen Zuständen. Er kann sie trotzdem „schön“ malen. Realistisch, figürlich, lebensecht, mitleidsvoll, genau, enthüllend, verräterisch, karikierend, schockierend, auf welche Weise auch immer „wahrheitsgemäß“ …
Die Entartung beginnt da, wo der Künstler „lügt“, wo der Könner vorsätzlich malt wie ein Irrer. Wo er den Anspruch auf Wahrheit absichtlich aufgibt und gegen sein Ethos malt wie ein Stümper, wie ein Kretin, wie ein vom Leben zu Tode Gelangweilter, wie ein von Krankheit und Drogen Zerrütteter.
Der entartete Künstler sagt: Ich bin ein Künstler. Ich könnte Kunst schaffen nach den Regeln der Kunst, aber ich schaffe lieber etwas Krankes, Hässliches, Fratzenhaftes, Nekrophiles, Lebensnegierendes.
Das entartete Leben sagt: Ich bin das Leben. Ich könnte einen gesunden, schönen, funktionsfähigen, begehrenswerten Körper entstehen lassen. Aber ich lasse lieber einen Tumor wachsen.
Im Bereich des Lebens entscheidet die Realität zuverlässig über den Erfolg einer abweichenden Neuerung und Normverletzung.
Im Bereich der Kunst könnte theoretisch auch die Realität entscheiden, wenn es sich um die Kunst einer funktionsfähigen, realitätsadäquaten Kultur handelte. Würden „normale“ Menschen über den Wert von Picassos, Noldes, Munchs Schöpfungen entscheiden, würde Derartiges in keinem Museum der Welt zu sehen sein. Dass es sich um Kunstwerke allerhöchster Güteklasse handele, konnte nur von Menschen proklamiert werden, die vom Leben so gelangweilt und angenervt waren, dass ihnen das Groteskeste und Grellste gerade gut genug war.

Um auf Pascal zurückzukommen: Die Frage ist doch, warum die Menschen nicht ruhig in ihren Zimmern bleiben können. Und die Antwort ist einfach: Weil sie sich dort langweilen. Weil sie nichts mit sich anzufangen wissen. Weil sie sich selbst nicht interessant genug finden. Die Langeweile des Tiers, dessen Lebenskräfte nicht mehr vom Überlebenskampf aufgebraucht werden, ist der Motor der Entartung. Freizeit ohne innere Freiheit ist tödlich. Lieber Krebs kriegen, als die Wände anstarren – das ist das Motto der absterbenden Kultur, der der Flug durch die unendliche Abenteuerwelt des Geistes nicht mehr gelingen will.

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Talk auf NIUS (LINK) , Diskussion über Veganismus (ab Min. 48).
Immer aufs Neue erschütternd, wie auch die Klügsten zu vollständiger Unzurechnungsfähigkeit regredieren, sobald man ihnen Schnitzel und Bratwurst streitig machen will. Ralf Schuler, hinlänglich bekannt als einer der letzten unabhängigen und vernunftbegabten Köpfe im deutschen Journalismus, wird in der Auseinandersetzung mit Raffaela Raab zum … ich weiß nicht, wie ich das nennen soll, ohne beleidigend zu werden … ich möchte Herrn Schuler nicht beleidigen, ich respektiere seine Arbeit, ich mag seine Art, ich bin froh, dass es ihn gibt, aber was, zur Hölle, geht in seinem Kopf vor, wenn er mit der Logik der Tierrechte konfrontiert wird? 

Es ist ein wahrhaft unwürdiges Schauspiel, jemanden von einem Moment zum andern intellektuell so verkümmern sehen zu müssen. Ob er sich die Sendung zur Manöverkritik noch mal ansieht? Ob er im Nachhinein findet, dass er sich gut geschlagen hat? Oder ärgert er sich, schämt er sich, wird er jetzt eifrig Bücher von Peter Singer, Melanie Joy, Bernd Ladwig und Ursula Wolf lesen, um beim nächsten Mal differenziert und auf dem Niveau seiner generellen Satisfaktionsfähigkeit zu agieren?

Ich glaube, nicht. Ich fürchte, er wird es bewusst-halbbewusst vermeiden, sich durch gute, unwiderlegbare Argumente in seinem blind-bräsigen Appetit verunsichern zu lassen. Er wird alles, was diese überdrehte, sektiererische Aktivistengöre ihm an den Kopf geknallt hat, als linksgrün versponnene Zumutung abtun und weiter mitlaufen in der Masse der gefräßigen, gewissenlosen Gewohnheitstiere.
Es ist traurig, sehr sehr traurig. Bei einem wie Tichy, der sich auch schon mit Frau Raab herumschlug, ist es nur ein wenig ärgerlich, denn da erwartet man halt von vornherein nur Chefgehabe, nur demonstratives Belächeln und herablassende Rechthaberei, kein differenziertes Erwägen. Bei Schuler erwarte ich wenigstens etwas wie: „Ist ein ungewohnter Gedanke für mich, hab ich mich so noch nicht mit befasst, klingt für mich seltsam, aber ich les mich da mal ein und bilde mir eine fundiertere Meinung.“ Ihm aber fällt nichts Besseres ein als: „Ich will Tiere diskriminieren.“ Und – der Move war mir zugegebenermaßen noch gar nicht begegnet – Demokratietheorie! Wenn die Mehrheit den Massenmord beschließt, dann wird das schon in Ordnung sein! War das durchdachter Vorsatz oder unter Debattendruck hervorgewürgter Sprechdurchfall, ich weiß es nicht …

Gut, Frau Raab macht es einem auch nicht ganz leicht, entgegenkommend-selbstkritisch zu agieren, sich Blößen zu geben, um Aufschub zu ersuchen. Sie hat natürlich in allem Recht, und ihr Mut nötigt einem Respekt ab, aber sie könnte in der Sache wesentlich mehr erreichen, wenn sie mal einen Kommunikationscoach aufsuchen würde, der ihr zum Beispiel sagen könnte, wo sie ihren Redeschwall mal effektvoll unterbrechen muss, um den Gegner schlecht aussehen zu lassen, so schlecht, so argumentativ am Boden, wie er ist in dem Moment. Sie aber fächelt ihm Satz für Satz wieder Luft zu und lässt ihn sich berappeln, und dann mit windigen Ausflüchten entkommen. Frau Raab hätte das Zeug dazu, Antiveganisten wie Schuler, Tichy, Kelle richtig zur Sau zu machen. Dazu müsste sie aber noch echt an sich arbeiten. – Immerhin hat sie diesmal ihre bekloppten Plüschtiere zu Hause gelassen.


Samstag, 16. September 2023

Der einzige echte und ernstzunehmende Einwand gegen den Veganismus ist die Unlösbarkeit des Problems des schmerzlosen, leidfreien Tötens. Das Weideschuss-Problem. Die Kuh grast zehn Jahre lang in Ruhe und Frieden und weitgehender Freiheit mit ihren Genossinnen in umhegter Idylle vor sich hin, und eines schönen Tags verpasst ihr der Bauer mit dem Scharfschützengewehr wie aus dem Nichts eine Kugel in den Kopf, das Tier bricht tot zusammen, das Ganze dauert Sekundenbruchteile, die anderen Viecher nehmen es kaum zur Kenntnis, das Leben geht weiter.

Was gibt es da ethisch groß einzuwenden? Aus Sicht der Kuh ist nichts passiert. Sie wusste vorher nicht, dass es sie treffen würde, sie hatte keine Pläne für die Zukunft, hier ist kein Lebensweg abgebrochen worden, der irgendeiner Vollendung entgegengestrebt hätte. Nur – dürfte man nach dieser Logik nicht auch die allermeisten Menschen töten? 

„Jeder ist ersetzbar“ – dieser Spruch aus der populären Team-Psychologie stimmt ja leider halbwegs, obwohl die Konsequenzen denen, die ihn verbreiten, wohl kaum genehm sind. Suchte man mit dem kältesten Scheinwerfer die Gegenwart ab, wie viele Unersetzliche fände man wohl? Wenn heute alle deutschen Parlamente, Parteizentralen, Regierungsgebäude wegen Baufälligkeit zusammenbrächen und die komplette politische „Führung“ unter sich begrüben, stünden morgen tausende von identischen Funktionärsexemplaren bereit, den Job zu machen. Niemand würde den winzigsten Unterschied bemerken, und man könnte den Vorgang noch zigmal wiederholen. Oder wie Klonovsky irgendwann mal sinngemäß meinte: Einen Politiker per Attentat zu eliminieren, ergäbe strategisch nur Sinn, wenn es sich um ein politisches Genie handelte.

Zurück zur Kuh-Mensch-Analogie: Der Standardeinwand lautet (abgesehen von irrationalen Begründungen wie der Heiligkeit des Menschenlebens oder der Versündigung gegen göttlichen Gebote), dass die Menschen im Wissen um eine solche Praxis in ständiger Angst leben würden, denn anders als die Kuh, wären sie sich ja bewusst, dass ihnen jederzeit eine Kugel in den Schädel schlagen könnte, und sie hätten somit keine ruhige Minute mehr. Außerdem gebe es im Gegensatz zu den Viechern, die vom Tod ihrer Herdengenossin nicht groß Notiz nähmen, bei Menschen Angehörige und Freunde, die leiden, wenn ihnen ihre Nächsten einfach so genommen würden. 

Das Standardgegenargument lautet, dass es aber nun mal etliche Fälle gebe, auf die dergleichen nicht zutreffe, ausgesetzte Babys, geistig Behinderte oder Altersdemente ohne Angehörige, Einsiedler, Schwerstverbrecher, Obdachlose, Junkies, die auch nicht mehr mitkriegen, wenn neben ihnen im Schlafsack einer verwest. Es blieben dann also nur noch irrationale, metaphysische Gründe wie Würde oder Gottesebenbildlichkeit. Verzichtet man auf derlei Übersinnlichkeiten, dann müsste man also auch elternlose Neugeborene oder geistig Abwesende, Demente, Komatöse zum Verzehr oder zur Herstellung von Autositzen freigeben. Wer das aber – verständlicher- und begrüßenswerterweise – ablehnt, der darf auch kein Kalb essen und zu Leder verarbeiten.

Kühl-rationale Überlegungen führen zu unangenehmen Konsequenzen, und man sollte solches Unbehagen sehr ernstnehmen. Ernstnehmen heißt aber nicht, es durch magisch-metaphysische Lichteffekte zu überstrahlen. Sich zu echauffieren, dass ein Schwein doch nur ein Tier sei, und das Menschenbaby, auch wenn es elternlos und behindert sei, schließlich doch ein Mensch mit Würde sei, ist eine willkürliche, wunschgetriebene Zuschreibung, ein Rückfall in primitiven Zauberglauben, und hält keiner logisch-ethischen Prüfung – also einer Betrachtung aus der interesselosen, unengagierten Sicht des Universums und der Ewigkeit – stand.

Wenn Schlussfolgerungen aus utilitaristischen, rationalistischen Regeln zu kontraintuitiven Konsequenzen führen, heißt das weder, dass die Regeln falsch sind, noch dass die Intuitionen falsch sind.
Wenn man akzeptiert, dass man das Tier per Weideschuss töten darf, führt das unweigerlich dazu, dass man auch den Säugling, das behinderte Kind oder die böse, reiche, alleinstehende, schlafende Erbtante töten darf – alles, was dagegenspricht, sind letztlich Konventionen, die aber durch nüchternes Nachdenken und abhärtende Gewöhnung modifizierbar wären.
Wenn die Logik sagt: „Ja, du darfst die Tante töten, es steht kein utilitaristisches Argument dagegen“, und die Intuition sagt: „Nein, nein, nein, das geht nicht, es ist falsch!“, nun, dann gibt es vielleicht gute Gründe außerhalb der Ethik und außerhalb der Zaubertrickserei mit Würde und sonstigen vermeintlichen Unantastbarkeiten, die man ernstnehmen müsste.

Moralphilosophen tricksen ja gern nach dem Muster herum: wenn diese und jene Regel zu solchen Konsequenzen – z.B. Berechtigung, Babys zu töten – führe, dann zeige sich ja wohl, dass die Regel falsch sei, denn dies könne niemand ernsthaft wollen. Es widerstrebe der Intuition, dem „moralischen Empfinden“.
Mal abgesehen von der klassisch fiktionistischen Unredlichkeit, eine Regel nach dem gewünschten Ergebnis konstruieren zu wollen – tut es das?
Es widerspricht vielleicht dem Empfinden, aber eben gerade nicht dem moralischen Empfinden, denn ein solches gibt es nicht über die bloße zeit- und kulturabhängige Konvention hinaus, gerade deshalb gibt es ja die Ethik, also das kalte, logische Nachdenken über die Regeln des Sollens. Nüchtern, ohne Sentimentalität, bis zur letzten Konsequenz.
Und die (hypothetische) Konsequenz heißt hier nun mal: Ja, man darf das Tier und das Neugeborene und die Tante nach Maßgabe solcher Ethik per Scharfschützengewehr oder schmerzlos im Schlaf töten. Wenn uns das entsetzt, dann nicht, weil es falsch ist, also weil es Regeln widerspricht oder weil ein Wert missachtet wird, sondern weil unser ästhetisches Empfinden verletzt wird. Es ist, so läppisch das klingt, unschön

Wir sind es nicht gewohnt, solche trivialen Kriterien wie „Schönheit“ ernst zu nehmen. Das kommt daher, dass wir vollkommen durchzivilisiert sind. Wären wir stattdessen kultiviert – und zwar auf einer Komplexitätsstufe kultiviert, die der Höhe unserer Zivilisation entspricht –, so würde sich das Problem des Sollens auf Grundlage klarer und widerspruchsfreier Regeln und Gesetze weitgehend erübrigen, zugunsten eines Wollens aufgrund selbstverständlichen Schönheitsstrebens. Warum sollte man etwas tun oder auch nur tun wollen, das nicht schön ist?

Ja, ich darf das Schwein töten, es ist dem Universum egal, genau wie ich selbst sub specie aeternitatis komplett wert- und bedeutungslos bin. Aber ich werde das Schwein nicht töten, genau wie ich keinen Menschen, keine Maus und keine Muschel töten werde. Nicht wegen irgendeiner Würde, sondern weil es nicht schön ist, weil es gegen die Gesetze der Ästhetik verstößt, etwas Intaktes zu zerstören, eine Potenzialität abzubrechen, eine Möglichkeit aus der Welt zu reißen. 

Ein Mensch, der mit einem Gewehr auf den Kopf einer Kuh zielt, den Abzug betätigt und ein Subjekt eines Lebens in einen Haufen toter Biomasse verwandelt, bietet der Welt einen der abstoßendsten Anblicke, die sich denken lassen. Er verwandelt ein Idyll – also etwas Heiles und „Bildschönes“ – in eine faulende Seelenlosigkeit, und die Tatsache, dass man dem Menschen der Gegenwart mühsam erklären muss – und damit in den meisten Fällen scheitern wird –, warum es falsch ist, ein Idyll zu zerstören, warum es falsch ist, im Paradies mit Schlachtermessern und Bolzenschussgeräten zu hantieren, sagt im Grunde alles über den Grad unserer Entartung aus.


Sonntag, 17. September 2023

Wo ich gerade dabei bin, hier noch ein paar ältere (vielleicht gelungenere?) Notizen zum selben Thema: Gut oder schön? So lautet die fundamentale Kulturmenschen-Frage. Und der Zusammenhang zwischen dem Guten und dem Schönen ist, soweit meine Kenntnisse reichen, noch immer nicht verbindlich geklärt worden. Und auch die hier folgenden Überlegungen werden diese ärgerliche Erkenntnislücke kaum schließen können. Aber vielleicht können sie die Lücke zumindest ein wenig interessanter machen.

Es gibt – die Lebenserfahrung lehrt es früher oder später – böse Menschen. Verbrecher, Sadisten, Asoziale, Egomanen, Tierquäler, brutale, herz- und skrupellose Unholde. Scheißtypen und Scheusale. Sie wollen bewusst zerstören und Schaden anrichten, oder ihnen ist – im besten Fall – schlichtweg egal, was aus ihren Handlungen für irgendwen oder irgendwas folgt. Das Gute, das Wahre, das Schöne taucht in ihrer Motivationsstruktur nur als Stimulus zum Drauftreten, zum Niederbrüllen oder Vergewaltigen auf. Sie sind zum Glück klar in der Minderheit.

Der durchschnittliche, der rechtschaffene und wohlgesinnte Mehrheitsmensch hingegen, der sich ab und zu so seine Gedanken macht, der will in aller Regel das Richtige tun. Nur: Was ist das Richtige? Des Gutmenschen Irrtum liegt gewöhnlich darin, dass er ganz gewohnheitsmäßig glaubt, das Richtige sei das Gute, dass die Frage nach dem Richtigen mithin also eine ethische Frage sei. So sieht das unsere Gesellschaft, und so hat sie es ihm von klein auf nahegelegt. Vielleicht ist das Richtige aber das in irgendeiner Weise „Schöne“. Vielleicht ist die entscheidende Frage also eine ästhetische?

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Übrigens ist diese Frage engstens verwoben mit der Rechts-Links-Frage: Das Richtige ist das Geordnete, das ethisch Richtige und das ästhetisch Richtige trifft sich im Begriff und Phänomen der Ordnung. Ordnung ist ein rechtes Ideal. In welchem allerdings das Ästhetische klar dominiert. Den Linken dagegen interessiert nicht groß, ob das Land durch seine moralischen Windkraftwerke verschandelt wird oder ob die Sprache durch tugendhafte Genderei verunstaltet wird.

Der Linke will „das Gute“. Das ist im Prinzip edelmütig und lobenswert, aber auch gefährlich. Wir wissen zur Genüge, was jene Kraft, die stets das Gute will, am Ende zu schaffen geeignet ist. Der Idealismus ist mindestens so geeignet, Leichenberge anzuhäufen, wie es die schiere Ausrottungslust ist. Die Methoden und die Motive sind andere, aber das Ergebnis ist dasselbe. Der Gute und Linke ist kein Sadist, kein Schlächter, der im Blutrausch mordet. Die linken Leichenberge sind Nebenprodukte des Konstruktivismus, Kollateraleffekte des Kalkulations- und Machbarkeitswahns. Der gute Linke will die ideale Welt schaffen. Jetzt, sofort, endgültig. Er will sie noch erleben. Die Konstruktionspläne sind ja längst da, jetzt muss gehandelt und ins Werk gesetzt werden. Solches Denken hat mit Ordnung nichts zu tun. Das natürlich Bestehende zu ordnen, ist ein ganz anderer Ansatz, als es überwinden und in „verbesserter“ Form neu erschaffen zu wollen. Links ist die Hybris, rechts die Demut. Links die Auflehnung, rechts die Fügung. Links Prometheus und Ikarus und Luzifer, rechts … tja, das ist das Problem, nicht wahr … wer ordnet und fügt und Demut übt, der eignet sich eher schlecht für Mythen und feurig scheiternde Heldengeschichten. Rechts ist die Biederkeit. Action und Drama? – Fehlanzeige.

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Man stellt immer wieder fest, wie fremd den Menschen der Gedanke des „Schön-Richtigen“ ist. Eine Alternative zu der Vorstellung, dass das Richtige das Gute sein müsse, ist unendlich schwer zu vermitteln. Die Leute sehen einen befremdet an und sagen: „Nee, kapier ich nicht. Richtig gleich gut. Ende. Aus.“

Daran sieht man, dass sie ganz unbewusst und selbstverständlich in einer Zivilisation leben, und nicht in einer Kultur. Die Zivilisation ist darauf ausgerichtet, den Menschen zu zähmen, sie will in erster Linie etwas Negatives verhindern. Die Kultur aber will Positives erschaffen, dort ist die Ethik gleichsam schon aufgehoben in der Ästhetik. Es ist dann einfach vollkommen klar, dass man beispielsweise keine Tiere quält. Man muss in einer Kultur niemandem per Gesetz verbieten, einem Schwein den Schwanz abzuschneiden oder ein Huhn mit zehntausend anderen Hühnern in eine überfüllte Halle zu pferchen. Man muss niemandem sagen, dass dies „schlecht“ oder „böse“ ist oder „verwerflich“. 

Man tut so etwas einfach deshalb nicht, weil es in jedem Sinne hässlich ist, es ist gegen die Kultur, es ist widerkultürlich, und das ist in einer echten, lebendigen Kultur gleichbedeutend mit widernatürlich. Der Gedanke allein ist abwegig und absurd, einen Esel vorwärts zu peitschen oder sich auf einen Pferderücken zu setzen und das Tier zu Sport und Fortbewegung zu missbrauchen. 

Ein kultivierter Mensch in einer fernen Weltgegend, auf einem bislang unentdeckten Kontinent, wollte man ihm von solchen abendländisch-zivilisatorischen Normalitäten berichten, würde einen einfach auslachen und sagen, so etwas gibt es doch gar nicht, etwas so Abwegiges, dass Menschen ein so vornehmes, freies, wunderschönes Tier abrichten und zurichten und einsperren und vergattern, um sich von ihm dann und wann irgendwohin tragen zu lassen. Etwas so Schräges, Unstimmiges, Disproportioniertes, eine solche Entstellung der natürlichen Verhältnisse, eine solche Missachtung mitkreatürlicher Majestät – da erlaube sich der Gast aus dem fernen Westen doch wohl einen geschmacklosen Spaß, nicht wahr?

Abgesehen mal von der Frage, wie spaßhaft es ist, dass man sich mittlerweile einen fernen Fantasykontinent ausdenken muss, um zu illustrieren, was Kultur sein könnte – versteht man zumindest ungefähr, wovon hier die Rede ist? Es sind hier gänzlich andere handlungsleitende Kriterien am Werke als in einer moralbasierten Zivilisation. Dem Kulturmenschen braucht man nicht zu sagen, dass ein Verhalten falsch und verboten ist, weil es gegen Regeln und Gesetze verstößt oder weil er dafür in die Hölle kommt oder weil es eine Art von vertraglicher Reziprozität, eine Art Nichtangriffspakt unter den Mitgliedern einer Gesellschaft gebe, oder dass man die Interessen und Präferenzen anderer Individuen zu achten habe und dass das größte Glück der größten Zahl der Maßstab ethischer Entscheidungen sei.
Ein kultivierter, ästhetisch gefestigter Mensch wird bei alledem nur verwundert sagen: „Was für komplizierte Regeln und Maximen und Imperative! Aber wozu wollt ihr mich derart einhegen und vertraglich binden? Natürlich werde ich nichts von dem tun, was ihr böse nennt. Warum auch sollte ich etwas Unschönes tun wollen?“ Wahrscheinlich würde er in seiner Sprache nicht „natürlich“ sagen, wenn er auf Selbstverständlichkeiten verweist, sondern eben „kultürlich“.

Man mag solche Überlegungen nachvollziehbar finden oder nicht, man mag sich streiten hinsichtlich ihrer Dringlichkeit und ihrer Plausibilität, zumindest solange noch kein solcher utopischer Kulturkontinent entdeckt worden ist. Die Relevanz dieser Erwägungen liegt aber in der häufig zu beobachtenden Tatsache, dass wir auch hierzulande, in unserer bloß zivilisierten westlichen Gesellschaft, laufend Entscheidungen treffen, die eigentlich nur ästhetisch zu begründen sind. Das ist erstmal ein gutes Zeichen und ein Grund zur Hoffnung. Die Sache ist nur die, dass wir solche Begründungen immer hinter ethischen Argumenten verstecken zu müssen meinen. Und dann wird’s schräg und falsch, und alles wirkt an den Haaren herbeigezogen. Die ganze Wulff-Rücktritts-Debatte etwa war komplett unredlich und an der Sache vorbei. Es ging nie um Vergehen und schuldhaftes Verhalten, es ging nur um Ästhetik. Dieser Mensch war in diesem Amt fehl am Platz, er war unpassend, ihm fehlte das Format, die Proportionen stimmten nicht.

Aber solche Kriterien zählen in unserer Zivilisation nicht. Wollte man in einer öffentlichen Debatte allen Ernstes dies und jenes verfechten, einfach weil man es schöner findet, wäre man sofort aus dem Kreis der ernstzunehmenden Diskutanten verbannt. Hässlichkeit, Unstimmigkeit, geschmackliche Perversität, Inkongruenz, Disharmonie, Maßlosigkeit sind keine ernstzunehmenden Einwände. Man muss ethische Gründe herbeizerren, besser noch juristische.
Aber man kann eine intakte, integre Welt, man kann das blühende Leben nicht erzwingen, nicht durch Argumente und nicht durch Gesetze.

 

 

Spenden first. Bedenken second. Bereuen third.  

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Marcus J. Ludwig

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2. Bedenken Sie bitte, dass Sie das

3. möglicherweise bereuen werden, wenn der mit Ihren schönen Geldbeträgen Überhäufte auf einmal irgendwas schreibt, was Ihnen so gar nicht gefällt. Spenden Sie also am besten nur soviel, wie Ihnen das bisher Gelesene wert war.* Für die Zukunft kann ich nur garantieren, dass ich niemals etwas pro Jagd, pro Fleischindustrie, pro Antiveganismus schreiben werde. Mit allen sonstigen Ungeheuerlichkeiten muss im Rahmen der hier praktizierten Experimentalgrübelei grundsätzlich gerechnet werden.

*(Richtwert-und-Berechnungsgrundlagen-Service: Für Ihre Tageszeitung latzen Sie pro Jahr zwischen 600 und 900€, für den ÖRR nochmal 220€, Folgekosten wie Blutdrucksenker und Magengeschwür-OP nicht eingerechnet. Für vier Jahre MJL-Lektüre wären also in Relation dazu grob gerechnet mindestens wieviel Euro angemessen? Genau. Jetzt noch eine Null dranhängen, überweisen und einfach das gute Gefühl der Erleichterung genießen.)

1000, äh Pardon: 10000 Dank!

 

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